Schüleraustausch mit der Institution St. Anne in Sablé-sur-Sarthe (Frankreich)

Seit nunmehr 35 Jahren findet – abgesehen von einer kurzen Unterbrechung – jedes Jahr ein Schüler-Austausch mit der Institution St. Anne in Sablé-sur-Sarthe statt, einer Schule in katholischer Trägerschaft, die die Schulformen Collège und Lycée umfasst und hinsichtlich der Schüler-Zahlen vergleichbar mit dem PSG ist.

Von Beginn an war es neben dem Engagement unserer Französisch-Lehrkräfte nicht zuletzt der enorme Einsatz der einzigen dortigen Deutschlehrerin, Mme Yvette Coubard, der diese langjährige Partnerschaft überhaupt ermöglicht hat. Mme Coubard wird ab dem Schuljahr 2019/20 abgelöst von der französischen Deutschlehrerin Gudrun Hoeren.

Momentan ist der Austausch folgendermaßen strukturiert:

Im Frühjahr fahren unsere Achtklässler, die sich im dritten Lernjahr befinden, für etwa eine Woche nach Sablé.
Im darauf folgenden Herbst findet dann der Gegenbesuch unserer französischen Freunde in Meisenheim statt.

Vom 6. bis 14. Mai 2019 verbrachten unsere Schülerinnen und Schüler eine Woche in Sablé-sur-Sarthe. Der Gegenbesuch in Meisenheim wird Ende November 2019 stattfinden.

Bericht zur Fahrt nach Sablé-sur-Sarthe (Mai 2019)

Von Montag, dem 6. Mai, bis Dienstag, den 14. Mai, ging es für 31 Meisenheimer Achtklässler nach Sablé-sur-Sarthe zum ersten Teil des diesjährigen Schüler-Austauschs mit der Institution St. Anne.

Im Vorfeld hatte sich die Anzahl der mitreisenden Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Gründen sukzessive verkleinert, doch die Motivation und Neugier auf die französischen Nachbarn war den Jugendlichen deutlich anzumerken. Entsprechend gut war die Stimmung auf der gut zehnstündigen Busfahrt mit der Route Meisenheim – Saarbrücken – Metz – Reims – Paris – Le Mans – Sablé.

Nach einer sehr herzlichen Begrüßung, an der unter anderem der neue Schulleiter Christophe Gonnier, sein Stellvertreter Jean-François Chauvin und die Deutschlehrerinnen Yvette Coubard und Gudrun Hoeren teilnahmen, ging es sogleich in die Gastfamilien.

Dienstags stand ab 8:30 Uhr zunächst eine Präsentation der Schule durch den Schulleiter an sowie eine Führung über das Schulgelände und durch die Gebäude. Mit großem Interesse folgten die Schüler den Ausführungen Herrn Gonniers, die von den betreuenden Lehrern Frau Buhrke, Frau Hügle und Herr Paulus übersetzt wurden.

In fünf „Ateliers“ hatten die Jugendlichen dann in diversen Kennenlern-Spielen Gelegenheit, sich kennenzulernen. Dabei fiel von Beginn an auf, dass die Chemie zwischen den Austauschpartnern stimmte, ja dass sich sogar recht schnell kleinere deutsch-französische Grüppchen bildeten. Das freute auf beiden Seiten auch die anwesenden Lehrkräfte.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schul-Kantine ging es in einer zweistündigen Stadtrallye darum, sich in der Innenstadt Sablés zu orientieren und gleichzeitig einiges über die Stadt zu erfahren. Gegen 17 Uhr ging es dann zurück in die Familien.

Mittwoch, der 8. Mai, wurde in den Familien verbracht, da dieser Tag in Frankreich bekanntlich ein Feiertag ist.

Donnerstags hieß es dann für alle: „Früh aufstehen“! Denn bereits um 6:30 Uhr ging es in zwei Bussen zum Mont St Michel. Wenngleich das Wetter vormittags zu wünschen übrig ließ und es recht kalt war, bleibt den Jugendlichen der Besuch der weltberühmten Kathedrale sicherlich für lange Zeit in Erinnerung. Anschließend ging es weiter zum dem schönen Küstenstädtchen St Malo in der Bretagne. Die Schüler freuten sich merklich darüber, in Kleingruppen ohne die unmittelbare Begleitung der Lehrer durch die Stadt schlendern zu können. Da sich zudem das Wetter gebessert hatte und nun endlich auch die Sonne schien, war die Stimmung sowohl unter Deutschen und Franzosen sehr gut.

Am Freitag hatten die deutschen Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, in Dreiergruppen einem gewöhnlichen Schultag beizuwohnen. Jeder war für den ganzen Tag einer Klasse zugeteilt und folgte entsprechend von ca. 8:30 Uhr bis 17:00 Uhr dem Unterricht in den diversen Fächern – auch dies fraglos eine sehr interessante Erfahrung, wie sich auch in der abschließenden Nachbesprechung mit den betreuenden Meisenheimer Lehrkräften zeigte.

Das Wochenende wurde dann erneut in den Familien verbracht, wobei sich zahlreiche Jugendliche auch zusammenfanden und tagsüber gemeinsam mit den französischen Gastfamilien ihre Freizeit verbrachten.

Am Montag flossen dann bereits vormittags die ersten Tränen, weil sich die Abfahrt am Folgetag bereits ankündigte. Erst einmal fuhren die Meisenheimer Jugendlichen aber noch mit Frau Buhrke und Herrn Paulus nach Le Mans, um sich dort unter der Leitung der Geschichtslehrerin Frau Nathalie Moratti die berühmte Kathedrale sowie die beeindruckende, kulturell sehr interessante Altstadt anzuschauen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schulmensa stand nachmittags ein Basketball-Turnier statt, bei dem Deutsche und Franzosen in gemischten Mannschaften antraten und das allen Freude bereitete. Längst war allen bewusst geworden, dass sie nicht nur Deutsche und Franzosen, sondern Europäer sind, die viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

Gegen 17:30 Uhr fand in ungezwungener Atmosphäre auf dem Schulgelände der „Pot de départ“ statt, also ein Umtrunk mit den Gasteltern und allen beteiligten Lehrerinnen und Lehrern, der sogenannten „Équipe“. Hier hatten unsere Schüler auch die Gelegenheit, sich in einer gemeinsam verfassten Rede auf Französisch bei ihren Gastgebern zu bedanken. Dann ging es ein letztes Mal nach Hause zu den Gastfamilien.

Als es dienstags gegen 8 Uhr zurück nach Meisenheim ging, hatten sich viele Freundschaften gebildet, und aufgrund der modernen technischen Kommunikationsmedien darf man davon ausgehen, dass die meisten den Kontakt zu ihren Austauschpartnern und Freunden nicht abreißen lassen werden, bis Ende November der Gegenbesuch in Meisenheim stattfinden wird. Einmal mehr hat sich auch diesmal wieder gezeigt, dass der deutsch-französische Schüler-Austausch sowohl fachlich als auch insbesondere pädagogisch einen wichtigen Bestandteil des Meisenheimer Schulprofils bildet. In Zeiten politischer Krisen in Europa machen die Jugendlichen vor, wie unkompliziert und aufrichtig internationale Beziehungen sein können – selbst unter erschwerten kommunikativen Bedingungen.

Bericht zum Besuch der Franzosen in Meisenheim (Oktober 2014)

Vom 9. bis 16. Oktober 2014 waren 32 französische Austausch-Schüler sowie zwei bestreuende Lehrerinnen (Mme Coubard und Mme Lardeux) zu Gast am Paul-Schneider-Gymnasium. Es handelte sich dabei um den Gegenbesuch zu jenem Aufenthalt, den unsere Französisch-Schüler der damaligen 7. Klassen im Mai in Sablé verbringen konnten.

Wie schon der erste Teil, so verlief auch der Besuch der Franzosen am PSG für die allermeisten Schülerinnen und Schüler – und auch für die beteiligten Lehrkräfte – angenehm harmonisch und dürfte bei fast allen in sehr guter Erinnerung bleiben.

Zwar verlief bei der Ankunft unserer Gäste nicht alles wunschgemäß, weil diese bei Saarbrücken in einen längeren Stau geraten waren und erst mit gut einstündiger Verspätung (nach 11 Stunden Fahrzeit!) in Meisenheim eintrafen, doch der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch.

An drei Tagen wurde am PSG ein vielfältiges Programm angeboten, das u.a. aus einer Stadt-Rallye zur Erkundung Meisenheims und diversen Ateliers bestand, die sportlich, musikalisch und künstlerisch geprägt waren, bei gemeinsamen Gesellschaftsspielen konnten Franzosen wie Deutsche ihre „interkulturelle Kompetenz“ schulen, und natürlich bekamen die Gastschüler auch einen Einblick in den Unterricht eines deutschen Gymnasiums.

Am vorletzten Tag stand die traditionelle „Rheinfahrt“ auf dem Programm. Diesmal erhielten die insgesamt 72 Schülerinnen und Schüler sowie die begleitenden Lehrkräfte (Frau Lamek, Herr Paulus, Mme Coubard und Mme Lardeux) Gelegenheit, sich das neue, in seiner Art einzigartige Museum „Romanticum“ (mitten in Koblenz gelegen) anzusehen und viel Interessantes über das weltberühmte Mittelrheintal zu erfahren. Anschließend konnten sich alle bei einem kleinen Stadtbummel die Koblenzer Fußgängerzone sowie das „Deutsche Eck“ anschauen. Fortgesetzt wurde die Fahrt entlang des Rheins bis zum Schloss Rheinstein, wo eine Besichtigung anstand, die in Kleingruppen erfolgte. Dann ging es wieder nach Hause.

Der letzte Abend stand ganz im Zeichen eines Erfahrungsaustauschs zwischen Eltern, Schülern und Lehrern, der sehr lebendig gestaltet wurde und zeigte, dass die Schüler viele interessante Erfahrungen während dieser Woche sammeln konnten.

Wie üblich verzögerte sich am nächsten Morgen die Abreise unserer Gäste etwas, weil sich einige der Schüler nur unter Tränen von einander trennen konnten.

Dies zeigt, dass der Austausch eine äußerst lohnende, sinnvolle Einrichtung an unserer Schule ist, die unbedingt weiterhin jährlich stattfinden sollte. Nur so ist das lebendige, effektive Erlernen der französischen Sprache (und Kultur!) möglich.

Wir bedanken uns bei allen beteiligten Lehrkräften auch anderer Fachbereiche, ohne deren Hilfe der Austausch in dieser Form nicht stattfinden könnte. Ganz besonders möchten wir uns auch bei den Eltern bedanken, die mit Engagement, Geduld und Offenheit das Unternehmen „Schüleraustausch“ entscheidend unterstützt haben.

Bericht zum Besuch in Sablé-sur-Sarthe (Mai 2014) 

Für manche von uns war es das erste Mal: Eine Reise ins Ausland, ohne die Eltern. Aufgeregt und neugierig waren wir aber wohl alle. Wie würden wir in Frankreich zurechtkommen? Wie würde es wohl mit unserer Gastfamilie klappen? Würden wir uns mit unseren Austauschpartnern verstehen? Und das im wahrsten Sinne des Wortes, oder: Wie heißt das doch gleich nochmal auf Französisch?

Am Montag, dem 12. Mai, begann um kurz nach 8 Uhr das Abenteuer. Nach etwa zehn Stunden Fahrt im Reisebus kamen wir in Sablé an und wurden auf unsere Gastfamilien aufgeteilt. Dann ging es nach Hause zu unseren Familien auf Zeit und wir durften dort die exzellente französische Küche kennen lernen. Der Dienstag begann im Collège Saint Anne mit einer Begrüßungsrede von Pascal Guesdon, dem dortigen Schulleiter. Danach machten wir uns ohne unsere Austauschpartner auf zu einer Stadtrallye durch Sablé. Den Nachmittag und Abend verbrachten wir jeweils mit unseren Gastfamilien.

Mittwochs stand ein Ausflug zur Benediktinerabtei Saint-Pierre de Solesmes in der Nähe von Sablé auf dem Programm. Etwa 60 Benediktinermönche leben und arbeiten noch heute in dem gewaltigen Bauwerk an der Sarthe. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung mit unseren Austauschpartnern. Viele lockte das schöne Wetter ins Schwimmbad. Am Folgetag fuhren wir zum Renaissance-Wasserschloss Azay-le-Rideau in der Nähe der Stadt Tours. Nach der Besichtigung genossen wir ein herrliches Picknick im englischen Schlosspark und besichtigten schließlich das Village Troglodytique Rochemenier in Anjou im Tal der Loire. Es war interessant, die beiden Bauernhöfe anzuschauen, die komplett unterirdisch liegen, also von den Erbauern mühevoll in die Felsen geschlagen wurden. Eine Sammlung von Möbeln und Objekten zeigt, wie das Leben dieser Höhlenbewohner damals gewesen sein muss. Sogar eine unterirdische Kapelle gab es.

Am Freitag durften wir für drei Stunden am Unterricht im Collège Sainte Anne teilnehmen, schließlich wurden noch drei Workshops angeboten. Anschließend erkundeten wir noch ein wenig Sablé, um uns schließlich abends zur Abschiedsfeier in der Schule wieder zu treffen. Das folgende Wochenende verbrachte jeder mit seiner Gastfamilie, teilweise mit Ausflügen an den Atlantik zum Baden im Meer oder auch zur Besichtigung des legendären Mont-Saint-Michel.

Als am Montag der Bus in Sablé unwiderruflich zur Rückfahrt mahnte, flossen so manche Tränen, denn viele von uns haben in Frankreich neue Freunde gefunden. Wir freuen uns nun schon alle auf den Gegenbesuch unserer Austauschpartner im Oktober. Herzlichen Dank an unsere LehrerInnen Frau Buhrke, Frau Hügle und Herrn Paulus, die uns begleitet haben, und vor allem unseren Gastfamilien in Frankreich, die uns einen unvergesslich schönen Aufenthalt ermöglicht haben. Für viele von uns wird das nicht die letzte Reise nach Frankreich gewesen sein.

A bientôt en France !