Leonce, der melancholische und verträumte Prinz des Königreiches Popo, langweilt sich. Der Alltag am Hofe vermag ihm keine Lust zu verschaffen. Selbst seine Mätresse, die schöne Tänzerin Rosetta, kann ihn nicht aufmuntern. Sein Vater, König Peter, hat selbst auch wenig Interesse an den Regierungsgeschäften. Stattdessen ergeht er sich in unsinnigen philosophischen Gedankenschlüssen. Als Leonce erfährt, dass er die ihm unbekannte Prinzessin Lena des Königreiches Pipi heiraten soll, um seinen Vater als König abzulösen, flieht er kurzerhand nach Italien. Nicht ganz unbeteiligt an diesem Entschluss ist ein zufälliges Treffen mit Valerio, einem Müßiggänger, der sich rühmt, noch nie in seinem Leben gearbeitet zu haben.
Auch Lena verabscheut den Gedanken, heiraten zu müssen. Was kann von einer Hochzeit mit einem unbekannten Prinzen schon erwartet werden? Sie flieht in Begleitung ihrer Gouvernante nach Italien. Es kommt, wie es kommen muss: Leonce und Lena treffen einander und verlieben sich, ohne zu wissen, was die wahre Identität des Gegenübers ist. Doch wie sollte man als Adeliger eine vermeintlich bürgerliche Person heiraten?
Das von Büchner 1836 geschriebene Lustspiel wurde erst fast 60 Jahre später, 1896, uraufgeführt. Es vereint Elemente der romantischen Komödie mit denen der politischen Satire. Das Ergebnis kann als grotesk beschrieben werden: Man ist zwischen Lachen und Angst hin- und her geworfen. Lächerlich und beängstigend sind die gesellschaftlichen Verhältnisse: Der Kontrast zwischen höfischem Überfluss und duckmäuserischer Dienerschaft sowie bäuerischer Not; lächerlich und beängstigend sind die Verhaltensweisen der Figuren, die niemals ganze Menschen sind, sondern immer bloß zwischen gesellschaftlicher Rolle und schwärmerischer Sehnsucht Bruchstücke ihrer eigenen Existenz bleiben.
Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste zu unseren Aufführungen am Freitag (14.07.2023) und Sonntag (16.07.2023) jeweils um 19.00 Uhr in der Aula des Paul-Schneider-Gymnasiums!
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