Unsere Tarnfahrt begann wie viele andere Fahrten zuvor auch an einem Samstagabend um 22 Uhr. Nach einer langen Planungsphase, in deren Verlauf die Fahrt aufgrund der Corona-Auflagen und Risiken mehrmals fast abgesagt worden wäre, tatsächlich im vollbesetzten Bus zu sitzen und Richtung Frankreich aufzubrechen, fühlte sich schön aber irgendwie auch ein bisschen unwirklich an. Wir als Stufe blickten mit gemischten Gefühlen auf diese Fahrt: Einerseits herrschte natürlich Vorfreude auf unsere erste gemeinsame Fahrt, andererseits stimmten die geltenden Regelungen einige skeptisch.
Doch schon bei der Ankunft in dem verwunschenen Tal des Tarns löste sich diese anfängliche Skepsis bei den meisten von uns gemeinsam mit dem morgendlichen Nebel auf. So bezogen wir die Feldbetten im Camp Blajoux des Deutschen Vereins für Abenteuersport, das rundum in eine beeindruckende Kulisse aus Felswänden eingebettet ist, und lernten Antoinne und Bernd kennen, die uns gemeinsam mit Herrn Suermann und seinem Sohn Jakob durch das Programm der folgenden Tagen führen sollten.
Dank des überwiegend guten Wetters konnten uns einige vielseitige und abenteuerliche Angebote gemacht werden. Bei einer ganztägigen Kanadier-Wanderung konnten wir unsere Paddel-Fähigkeiten unter Beweis stellen und uns an Boulder- und Sprungfelsen austoben. Besonders letzteres war dabei für den einen oder anderen eine echte Überwindung.
Nachdem am ersten Tag die grundlegenden Fähigkeiten zum Klettern und Abseilen vermittelt wurden, standen uns auch der DVA-Kletterpark, eine wunderschöne Abseilhöle, eine Matschhöle und ein schwindelerregender Klettersteig offen und konnten an verschiedenen Tagen besucht und erkundet werden. Alle, die lieber (mehr oder weniger) festen Boden unter den Füßen haben wollten, hatten die Möglichkeit, bei den alpinen Wanderungen einen phänomenalen Ausblick über die scheinbar unberührte Landschaft zu bekommen.
Am Abend erwartete uns dann immer das Abendessen, für das jeden Tag eine andere Gruppe verantwortlich war. Entgegen schlimmster Befürchtungen konnten sich die bereiteten Menüs wirklich sehen (und natürlich schmecken) lassen und niemand musste hungrig zu Bett gehen. Die Tatsache, dass bei dieser Speisung der 5000 einmal aus Versehen Herrn Suermanns Privatbesitz an französischem Käse und Wurst für das Buffet verarbeitet wurde, konnte der an sich guten Stimmung keinen Abbruch tun. An dieser Stelle aber auch nochmal ein Dank an Frau Hügle und Herrn Baumann, die mit ihren umfangreichen Einkäufen maßgeblich zu der gelungen Verpflegung betrugen.
Der letzte Tag im Camp stand – abgesehen von den morgendlichen Angeboten – ganz im Zeichen des Aufräumens, das aufgrund der vielen helfenden Hände relativ schnell zu erledigen war.
Die zwölfstündige Rückfahrt konnte dann genutzt werden, um auf die Ereignisse der vergangen Woche zurückzublicken, Schlaf nachzuholen oder sich einfach nur auf die heimeligen sanitären Anlagen und ein bisschen Privatsphäre zu freuen.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für diese schöne, ereignis- und erlebnisreiche Woche und die gesammelten Erinnerungen! Ein besonderer Dank gilt auch der Schulleitung und Frau Hügle, Herrn Suermann und Herrn Baumann, die den Wert einer solchen Fahrt bei allen Strapazen im Vorfeld in Zusammenhang mit der Planung und der Organisation nie aus den Augen verloren haben. Vielen Dank für diesen enormen Einsatz!
Florian Willrich Julia Gins