Vom 04.10.2023 bis zum 06.10.2023 hatten wir, die Lateinschülerinnen und Lateinschüler der 8. Klassen, die Gelegenheit, eine spannende Exkursion nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands, zu unternehmen.
Erster Tag, 04.10.2023
Unsere Reise begann am 04.10., früh am Morgen. Aber noch bevor wir den Reisebus betraten, hörten wir in der Schule ein Referat zweier unserer MitschülerInnen über die Stadt Trier. In dem Referat wurde deutlich, dass Trier von den Römern gegründet wurde und noch heute jede Menge Spuren der Römer dort vorzufinden sind.
Um ungefähr neun Uhr fuhren wir los und unser Abenteuer begann. Die Fahrt dauerte ungefähr eineinhalb Stunden. An der Jugendherberge angekommen brachten wir zuerst unser Gepäck in einen im Voraus gemieteten Raum, in welchem wir auch das geplante Vorgehen des Tages besprachen. Unser erstes Ziel war die Konstantin-Basilika. Auf unserem Weg dorthin machten wir an der Römerbrücke halt, an der uns Herr Baumann und Frau Emrich etwas über deren Entstehung berichteten. Sie wurde über die ersten Jahrhunderte nach ihrem Entstehen mehrfach erneuert und an anderen Stellen aufgebaut. Die ältesten Funde sind aber etwas über 2000 Jahre alt, womit sie als älteste Brücke Deutschlands gilt. An der Konstantin-Basilika angekommen, beeindruckte diese uns mit ihrer Größe und ihrer hervorragenden Architektur. Besonders auffällig war die Kassettendecke, die hoch über uns den gewaltigen Raum überspannte. Die Konstantin-Basilika wurde ursprünglich als Thronsaal des Kaisers genutzt. Es muss sehr einschüchternd auf Bittsteller gewirkt haben, den langen Weg bis zum Thron am Ende des riesigen Raumes durchschritten zu haben.
Bevor wir zu dem nächsten Bauwerk liefen, hatten wir die Gelegenheit, Trier auf eigene Faust für fast zwei Stunden zu erkunden. Dann liefen zur berühmten Porta Nigra, das wohl am besten erhaltene Stadttor Deutschlands aus römischer Zeit. Die Architektur war einfach atemberaubend. Man konnte sich nur schwer vorstellen, dass die Römer zu dieser Zeit im Stande waren, solche Bauwerke zu errichten. Zu wissen, dass wir gerade durch ein Bauwerk liefen, welches schon fast 2.000 Jahre stand, war unvergleichbar.
Nach der Besichtigung machten wir uns auf den Rückweg zur Jugendherberge. Den Abend verbrachten wir mit einem von Schülern geplanten Abendprogramm, dass vielen eine Menge Spaß bereitet hat. Dabei bildeten wir mehrere Teams und mussten Rätsel lösen und Geschicklichkeitsspiele bewältigen. Rückblickend war der erste Tag ein voller Erfolg und ist ein Tag, den wir so schnell auch nicht vergessen werden.
Lilly Johnson, 8a
Zweiter Tag, 05.10.2023
Am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Trier sind wir zuerst in die Innenstadt zu den Kaiser- Thermen mit einem Zwischenstopp am Trierer Dom gelaufen (ca. 34 min Fußweg). Dort angekommen konnten wir uns auf dem Gelände frei bewegen. Einige von uns spielten ein paar Runden Verstecken in den unterirdischen Gängen, die früher genutzt wurden, um die verschiedenen Bäder der Therme zu beheizen, bevor wir dem Referat von Finn und Toma lauschten. Die Kaiserthermen gehören mit zu den größten, die es nördlich der Alpen gegeben hat. Sie wurden zwischenzeitlich auch lange als Reiterkaserne genutzt. Wir aßen etwas auf dem Gelände, während wir uns vorstellten, wie früher alle Mauern der Therme, wie die noch erhaltene ca. 15 Meter in die Höhe geragt sein müssen.
Dann begaben wir uns auf den Weg in die Innenstadt, wo wir 3 Stunden Freizeit hatten. Daraufhin begaben wir uns auf den Weg zum Rheinischen Landesmuseum Trier. Dort schauten wir uns verschiedene Ausstellungsstücke an. Wir bildeten zwei Gruppen: Die einen von uns gingen mit Frau Emrich und die anderen mit Herrn Baumann. In dem Museum konnte man viel sehen: Von den ersten Werkzeugen der Steinzeit bis zu dem Schmuck der Römer war vieles dabei. Man konnte auch ein großes Mosaik betrachten und viele Statuen und gigantische Grabsteine. Als Frau Emrichs Gruppe fertig war, warteten wir noch etwa 20 min. auf die anderen, was viele von uns zum Essen nutzten. Anschließend gingen wir zurück in die Jugendherberge, wo wir unsere Handys bekamen und Zeit hatten, uns zu entspannen.
Nach dem Abendessen machten wir uns fertig, um zu dem Amphitheater zu laufen, wo wir eine „Erlebnisführung“ um 19:00 Uhr gebucht hatten. Da wir leider etwas zu spät losgelaufen sind, weil es erst um 18:00 Uhr Abendessen gab, mussten wir sehr zügig laufen und zwischendurch kurz rennen. Ganz verschwitzt kamen wir dann aber fast pünktlich an und es ging los. Im Amphitheater war es schon ganz dunkel und ein junger Mann führte uns in die Katakomben des Amphitheaters. Dort wurde eine Leinwand runtergefahren und wir sahen einen kurzen Film. Plötzlich schrien einige von uns laut auf, denn hinter uns, zwischen den Gittern einer dunklen Ecke stand plötzlich mit einer Fackel in der Hand der Gladiator Valerius. Dieser erzählte uns von seinem Leben als Gladiator, von seiner frühen Ausbildung und seinen späteren Erfolgen als Gladiator. Er führte uns durch die unterirdischen Tunnel und nach draußen auf die ehemaligen Sitzplätze. Er erklärte uns, wo welche Menschen im Amphitheater saßen und wie die Gladiatoren-Schule aussah und funktionierte. Er sagte, dass wir sogar durch den Gang gingen, durch den früher der Kaiser das Amphitheater betrat. Ich denke, ich spreche für viele, wenn ich sage, dass dieses Ereignis das Highlight der Fahrt war. Dann sind wir heimgelaufen und waren alle – glaube ich – sehr müde von dem anstrengenden Tag.
Marlene Krauß, 8b
Dritter Tag, 06.10.2023
Am letzten Tag unserer 3-tägigen Lateinfahrt nach Trier sind wir zu den römischen Villen Nennig und Borg gefahren. Wir standen um halb 8 auf, frühstückten, packten unsere Sachen und fegten unsere Zimmer. Um 9:00 Uhr holte uns ein Bus ab und wir erreichten nach einer dreiviertelstündigen Fahrt die Villa Nennig.
Dort angekommen erwartete uns ein ziemlich beeindruckendes 160qm großes Fußbodenmosaik, welches aus 3 Millionen Mosaiksteinen besteht. Diese bildeten verschiedene Szenen des Gladiatorenkampfes und des Amphitheaters ab. Man konnte auch die Wasserorgel sehen, die der Gladiator Valerius am Vortag beschrieben hatte. Nach den ersten Eindrücken hörten wir ein Referat über die Verbreitung und den Ursprung von Mosaiken. Anschließend wurde uns noch ein kurzer Film gezeigt, in dem die Entdeckung des Mosaiks beschrieben wurde. Anscheinend ist ein Bauer zufällig bei Feldarbeiten über das Mosaik gestoßen. Man überlegt noch heute, welchen Zweck genau die Anlage gehabt haben könnte, die sich um das Mosaik befunden hat. Man vermutet aber, dass es eine Gladiatorenschule gewesen sein könnte.
Nach dem Film fuhren wir mit dem Bus weiter zur Villa Borg. Die Villa Borg ist anders als dies bei den meisten römischen Gebäuden ist, keine Ruine, sondern eine vollständige Rekonstruktion der ursprünglich dort vorhandenen Villa. Sie ist voll funktionsfähig, hat eine kleine Therme und sogar eine Küche und einen Forellenteich. Dort angekommen wurde uns das nächste Referat vorgestellt: die Referatsgruppe hatte sich im Vorfeld schon intensiver mit der Villa Borg auseinandergesetzt. Es war sehr interessant. Uns wurde zum Beispiel erklärt, dass diese Villa eine sehr gute Lage für die Römer hatte, da sie unmittelbar an der römischen Fernstraße von Metz nach Trier, einem Teil der Straße von Marseille nach Köln angelegt war, welche eine wichtige Handelsstraße für die Römer war.
Nach dem Referat gab es noch ein kleines Quiz zu den Ausstellungsstücken des Landesmuseums, das wir gestern besucht hatten. Die Gewinnergruppe erhielt ein paar Preise z.B. Nachbildungen von römischen Münzen. Nach dem Quiz bekamen wir eine Führung durch die verschiedenen Räume der Villa Borg. Zu Beginn der Führung hörten wir etwas über den Alltag der wohlhabenden Familie, die hier gelebt haben muss. Wir gingen dann durch die verschiedenen Räume, sahen die Kleidungsstücke der Römer und viele Vitrinen mit verschiedenen Ausstellungsstücken: zum Beispiel Haarnadeln und Ringen. Auch die private Therme der reichen römischen Familie konnten wir betreten. Vor ein paar Jahren konnte man diese wohl sogar mieten, um selbst einmal wie die Römer zu baden, aber das geht mittlerweile nicht mehr, weil ein Ort, an dem gebadet wird, auch den Auflagen von Bädern entsprechen muss. Nach der Führung nahmen wir am Außenteil der Villa Platz und bekamen ein 2-Gang-Menü mit römischen Speisen. Zur Vorspeise gab es Brot, Oliven, verschiedene Käse, Datteln in Speck und verschiedene Aufstriche mit Knoblauch; auch Eier in Pistaziensauce. Die Hauptspeise bestand aus gekochtem Kürbis mit Reis, Hühnchen und verschiedenen Schinken.
Die Besichtigung der beiden Villen mit all den intensiven Eindrücken aus der Römerzeit war ein gelungener Abschluss unsrer wirklich schönen Lateinfahrt nach Trier. Gegen 17 Uhr kamen wir wieder am PSG an und wurden von unseren Eltern abgeholt.
Maya Hinzmann, 8b
Ole Basmer (8c), Mia Junglut, Benedikt Baumann