Es war die Bitte des Caterers der Mensa am PSG, Oliver Allmang, um Freistellung für den Freitag (04. März), die eine spontane Hilfsaktion unserer Schulgemeinschaft ins Rollen brachte. Denn Oliver Allmang, Mitglied des Rotary Clubs Kusel, wollte am Wochenende einen Konvoi mit Nahrungsmitteln, medizinischen und Hygieneartikeln an die polnisch-ukrainische Grenze begleiten. Dies geschieht in Kooperation mit der gebürtigen Ukrainerin Antonia Jung, die mit ihrem Mann einen Campingplatz in Wolfstein betreibt und bereits erste Hilfsaktionen initiiert und organisiert hat. Sie hat Familie und Kontakte in der Ukraine, sodass gewährleistet ist, dass die Hilfsgüter die Menschen erreichen.
Diese Nachricht am vergangenen Mittwoch veranlasste die Schulleiterin des PSG, Karin Hofmann, spontan zu einem Spendenaufruf via Lautsprecher an die Schulgemeinschaft. Ihre Bitte: „Es wäre schön, wenn das PSG trotz der Kurzfristigkeit der Ankündigung Herrn Allmang bei seinem so wichtigen Engagement für die Not leidende ukrainische Bevölkerung unterstützen würde!“ Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeitende folgten dieser Bitte und gaben am Donnerstagmorgen in großen Mengen die so sehr benötigten Hilfsgüter in der Schule ab. Dort sortierten Schülerinnen der Schülervertretung, Maja Friedrich (MSS 11), Naemi Kaul (8c) und Marielle Schneider (8b), Verbindungslehrer Tobias Stölzgen sowie Irmtraud Mohr und Sabine Höling aus Sekretariat und Verwaltung, Jutta Lißmann, die stellvertretende Schulleiterin, und Hausmeister Thorsten Peiter gemeinsam die Sachspenden und packten Kartons für den Transport in das Kriegsgebiet. Am Ende waren es so viele Kartons, dass Oliver Allmang sie in zwei Touren abtransportieren musste. Und er sammelte noch mehr, denn die Bitte um Unterstützung erging noch an weitere Schulen und Kindergärten, die Oliver Allmang mit Essen versorgt.
Die Welle der Solidarität am Paul-Schneider-Gymnasium ist wie überall im Land enorm. Die Schulgemeinschaft fühlt mit dem ukrainischen Volk, ist bestürzt, traurig und vor allem die Schülerinnen und Schüler fühlen eine große Verunsicherung und Machtlosigkeit. Umso wichtiger ist es, den Krieg und seine Auswirkungen altersgerecht in der Schule zu thematisieren, den jungen Menschen den Raum und die Zeit zu geben, Fragen zu stellen, über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen. So wurden die Schülerinnen und Schüler am ersten Schultag nach den Winterferien mit einer Friedensandacht der stellv. Schulleiterin Jutta Lißmann in Empfang genommen, einer Andacht, die knapp die Situation erklärte, an unsere Solidarität appellierte, aber auch Trost spendete.
Die beschriebene spontane Abgabe von Sachspenden am Tag darauf war ein für viele Schülerinnen und Schüler und deren Familien intensiv gelebter Moment der Solidarität, des Wirkens, ein Moment, der das Gute im Menschen zeigt, das es auch in solch schrecklichen Zeiten noch gibt. Es ist diese gute Botschaft, die es braucht, das unfassbare Geschehen in Europa irgendwie verkraften zu können. Und es treibt dazu an, die Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine auszubauen und die Hoffnung nicht zu verlieren.
Andrea Hügle Maja Friedrich (SV), Irmtraud Mohr