„Auf in die nächste Woche!“
… das dachten wir uns, als wir am Morgen des 2. Februars 2020 zur Jugendherberge nach Cochem an der Mosel aufbrachen. Wir, das waren 17 Schülerinnen und Schüler des Paul-Schneider-Gymnasiums und unser Musiklehrer Herr Franke. Unsere Vorfreude galt an diesem Tag der Musikwoche Da Capo, bei der sich jedes Jahr musikinteressierte Schülerinnen und Schülern der evangelischen Schulen im Rheinland mit ihren Musiklehrerinnen und Musiklehrern zum gemeinsamen Singen und Musizieren zusammenfinden.
Ein großer, bunter Haufen mit der gleichen Begeisterung für ein Ziel: In fünf Tagen ein bühnenreifes Musikprogramm auf die Beine zu stellen. Auf dem Programm standen Stücke von Händel, Jenkins, Tallis, Purcell und anderen großen Komponisten. Solche Werke verlangen natürlich, geübt zu werden, damit zum Schluss alles sitzt. Deshalb nahmen die Orchester-, Chor- und Tuttiproben den Großteil unserer Zeit, ungefähr acht Stunden am Tag, in Anspruch.
Doch trotz dieser Taktung, die allenfalls anstrengend, allerdings nie ermüdend war, kamen Spaß und Austausch mit anderen Jugendlichen nicht zu kurz. In der dreistündigen Mittagspause oder in den Abendstunden gab es immer genug Zeit, um mit Freunden oder Schülern der anderen Schulen auf dem Zimmer, draußen während eines Spaziergangs zum Grundnahrungsmittel-Kauf (Süßigkeiten, Tee und Ingwer) oder beim Basketball- / Tischtennisspielen die freie Zeit zu genießen.
Leider verflog die Woche mit all den neuen Bekanntschaften, Aktivitäten und vor allem der vielen Musik viel zu schnell. Schon am Donnerstag, dem 6. Februar 2020 präsentierten wir unsere musikalischen Ergebnisse in der St. Martin-Kirche in Schweich. Am Tag darauf folgte nicht nur das große Abschlusskonzert im Siegtaldom in Dattenfeld, sondern zuvor auch noch ein Auftritt im Amos-Comenius-Gymnasium in Bonn. Drei Konzerte in zwei Tagen – da war schon eine gute Portion Konzentration angesagt! Letztendlich hat es aber sehr gut geklappt und die Zuhörer*innen belohnten uns mit lebhaftem Applaus.
Da Capo 2020, die lustigen Momente, die lieben und offenen Leute, die Musik und die besondere Atmosphäre waren ein wunderbares Erlebnis. Wir haben die Zeit dort sehr genossen und freuen uns schon, wenn es nächstes Jahr wieder heißt: Da Capo, wir kommen!
Auch in diesem Jahr machten wir uns wieder an einem Sonntagmorgen auf, um in eine Woche voller Musik zu starten. Wir waren etwa doppelt so viele Musiker als beim letzten Mal, reisten diesmal nicht mit dem Zug sondern mit dem Bus an und die Vorfreude war mindestens genauso hoch wie auch im Jahr zuvor.
In Cochem angekommen begannen wir bereits mit dem Mittagessen, während nach und nach alle anderen Sängerinnen und Sänger sowie Instrumentalisten der anderen Schulen eintrafen. Viele hatten noch Bekanntschaften aus den letzten Jahren und es war als lägen nur ein paar Tage zwischen diesem Treffen und dem letzten. Und dann, nach dem Mittagessen ging es auch los mit dem Proben von den Stücken, unteranderem aus der Feder von J. S. Bach, J. Rutter oder O. Gjeilo.
Die Proben, die von Herrn Franke und Urs Wörner geleitet wurden, waren sehr intensiv und konzentriert, aber auch lustig und einfach nur schön, auch wenn am Anfang natürlich ganz und gar nicht alles rund lief. Doch auch in diesem Jahr hatten wir einige kreative Menschen unter uns, deren Mission es war, die Proben noch ein wenig mehr aufzulockern. Diesmal in Form eines Chorleiter-Bingos, bei dem es nichts geringeres als eine Prinzenrolle als Hauptgewinn zu ergattern galt.
In den Mittagspausen bekamen wir die Gelegenheit Cochem zu erkunden, Zeit miteinander zu verbringen oder einfach nur den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachzuholen (letzteres taten wir eher selten), wobei dabei eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte, die Stimmbänder zu schonen, die mit etwa sechs Stunden Probe am Tag durchaus zu kämpfen hatte.
Auch nach den Proben verbrachte man viel Zeit miteinander, um von Ereignissen aus dem letzten Jahr zu berichten und sich besser kennenzulernen. Dabei wurde die Nachtruhe von vielen eher als Empfehlung angesehen, sodass an einem Morgen spontan eine sportliche Kooperationsübung als Motivation für den Rest des Tages eingeschoben werden musste.
Am Mittwoch stand dann die erste gemeinsame Probe mit dem Orchester auf dem Plan. Es war ein tolles Gefühl gemeinsam mit 115 anderen Musikern an den Stücken zu arbeiten und der Gesamtklang war überwältigend.
Die Zeit während der Woche rannte und das erste Konzert in Meisenheim stand an. Wir freuten uns, unseren Freunden von den anderen Schulen Meisenheim und unsere Schule zeigen zu können und am Abend bekannte Gesichter zu treffen. Das Konzert machte Spaß, auch wenn uns die Platzverhältnisse ein paar kleine Schwierigkeiten bereiteten, die für das Konzert in Cochem am nächsten Tag noch Luft nach oben ließen.
Bei unserem Konzert am Freitag gelang es uns tatsächlich einige kleine Fehler zu verbessern und die Woche so abzurunden. Schon während des letzten Liedes flossen bei einigen die Tränen und auch der Abschied danach ging nicht gerade trocken über die Bühne.
Wir danken allen, die für diese Woche verantwortlich waren. Vor allem bedanken wir uns bei Herrn Franke und Herrn Wörner, die es immer wieder schaffen uns an unserer Grenzen zu bringen und uns damit zeigen, wie viel wir eigentlich können.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Wahrscheinlich stehen nicht viele Menschen sonntags freiwillig schon früh auf. So war dies wohl auch für uns das Unangenehmste während der ganzen Woche. Trotz der Müdigkeit, die allen am Anfang noch in den Knochen steckte, starteten wir also am 28. Januar um 8:15 Uhr in Staudernheim am Bahnhof, um uns von dort aus auf den Weg nach Cochem zu machen. Nachdem wir in Cochem angekommen waren und einen kurzen Fußmarsch überstanden hatten, kamen wir an der schönen Jugendherberge an, wo wir auf die Sängerinnen und Sänger der anderen Schulen warteten. Als diese ankamen, fielen sich einige gegenseitig in die Arme und es wurden direkt erste Bekanntschaften geschlossen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen trennten sich Chor und Orchester und der Chor begann direkt mit den Proben, die abwechselnd von Herrn Franke oder von Urs Wörner, einem Musiklehrer aus Aachen, geleitet wurden. Es war aufregend, mit so vielen Menschen zu singen, aber auch hierbei lernte man sich schnell kennen. Anfangs war es etwas gewöhnungsbedürftig, klassische Musik und somit auch Lieder in lateinischer Sprache zu singen, aber nach den ersten Proben machte es sogar richtig Spaß, obwohl uns – und vor allem mich als „Neuling“ – die Lieder von verschiedensten Komponisten wie Joseph Haydn, Benjamin Britten, Ola Gjeilo oder Arvo Pärt durchaus vor Herausforderungen stellten.
Mindestens genauso schön wie die Proben waren aber auch die Abende, an denen wahnsinnig kreative Spiele gespielt wurden, sich zwanzig Menschen für eine lustige Vorstellungsrunde in ein Zimmer quetschten oder gemeinsam weitergesungen wurde. Hierbei muss der Kika-Tanzalarm wohl besonders betont werden, wobei es für Außenstehende wahrscheinlich nur schwer verständlich ist, warum etwa 80 Menschen zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren abends nach mehreren Stunden Chorprobe gemeinsam zu einem Lied von Rolf Zuckowski singen und tanzen. Erklären lässt sich das eigentlich nur mit der Atmosphäre, die während der kompletten Woche vorherrschte. Es war eine freundliche, liebevolle, heitere, lustige, energiegeladene und einfach rundum angenehme Atmosphäre, die uns alle auch in den Pausen summend durch die Gänge der Jugendherberge pilgern ließ.
Nach mehreren Tagen voller Musik und schönen Abenden stand uns dann am Donnerstag auch schon das erste Konzert in der katholischen Kirche in Cochem bevor. Das Konzert, zu dem auch Frau Hofmann und Frau Lissmann angereist waren, machte uns allen viel Spaß, sodass wir uns gut gelaunt auf den Rückweg zur Jugendherberge begaben, wo das Abendessen für uns bereitstand.
Freitags machten wir uns auf den Weg nach Aachen, um dort am Abend unser finales Konzert aufzuführen. Leider war die Zeit nach dem Konzert sehr knapp, sodass wir uns schon vorher voneinander verabschieden mussten, was bei manchen nicht ganz ohne Tränen möglich war.
Das Konzert in Aachen war wunderschön, und ich denke, wir alle sind stolz, ein Teil eines so großartigen Projektes gewesen zu sein, so viel über sich und die Musik gelernt zu haben und sind dankbar, so viele liebenswerte, offene, lehrreiche und herzliche Menschen kennengelernt zu haben. Da uns der Abschied nicht gerade leichtfiel und wir sehr müde waren, ging es auf der Heimfahrt dann ausnahmsweise etwas ruhiger zu.
Oft liest man im Internet Sprüche wie: „Musik verbindet“ oder „Die Musik ist der Schlüssel zur Seele“, die sich auf den ersten Blick doch eher kitschig anhören. Während der ganzen Da-Capo Musikwoche gaben uns die Musik und die gemeinsame Arbeit jedoch die Möglichkeit, offen aufeinander zuzugehen, Menschen kennenzulernen, von Menschen zu lernen und Freundschaften zu schließen. So mag es also schwer zu verstehen sein, aber ich bin mir nach dieser schönen Zeit sicher, dass die meisten dieser Sprüche wahr sind!
Am Sonntag, dem 05.02.2017, machten wir uns um 9.30 Uhr mit Herrn Franke auf den Weg nach Cochem an der Mosel zur „Da-Capo-Woche“. Hier proben Schülerinnen und Schüler aus allen Schulen der EKiR fünf Tage zusammen, um dem Publikum am Ende der Woche in (diesmal drei) Konzerten verschiedene Stücke der klassischen (Kirchen-)Musik präsentieren zu können.
Um 11 Uhr kamen wir in der Moseltal-Jugendherberge in Cochem an. Nach und nach trudelten weitere Jugendliche aus diversen anderen Schulen ein. Die Musikwoche begann offiziell mit dem gemeinsamen Mittagessen um 13 Uhr. Es fanden erste Gespräche statt und man begann schnell, neue Kontakte zu knüpfen. Nach dem Beziehen der Zimmer starteten wir um 15 Uhr mit der ersten Chorprobe unter der Leitung von Herrn Franke und Herrn Wörner aus Aachen. Wir beschäftigten uns mit Stücken, die unterschiedlicher gar nicht sein konnten und die unter dem Motto „Vom Aufgang der Sonne, bis zu ihrem Niedergang“ den Tageszeiten Morgen, Mittag und Abend zuzuordnen waren.
Nach einer dreistündigen Probe trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Die letzte Probe des Tages fand von 19 Uhr bis 20 Uhr statt. Danach stand Freizeit für uns auf dem Programm. Manche spielten Karten, andere unterhielten sich und oft sangen wir zusammen Lieder, wovon der „Kika-Tanzalarm“ mit Sicherheit das beliebteste unter Schülern und Lehrern war. Von Montag bis Donnerstag galt es, nach reichhaltigem Frühstück von 9 Uhr bis 12 Uhr zu proben. Nach dem Mittagessen gab es jeweils die Möglichkeit, bis zur nächsten Probe um 15 Uhr Cochem zu erkunden oder sich etwas auszuruhen. Am Mittwoch probten wir dann zum ersten Mal zusammen mit dem Orchester, denn am Donnerstagabend stand bereits das erste Konzert in der katholischen Kirche in Cochem an. Nach einem gelungenen ersten Konzert galt es, Koffer zu packen, denn am nächsten Tag hieß es schon früh: „Auf nach Herchen!“, wo wir in der Aula des Bodelschwingh-Gymnasiums unser zweites Konzert hatten. Danach ging es im Anschluss an ein Mittagessen in der dortigen Schulmensa weiter nach Bonn zu unserem dritten und letzten Auftritt. Bald schon hieß es, Abschied zu nehmen und Nummern auszutauschen, um weiterhin in Kontakt bleiben zu können. Nach einer wunderschönen Woche mit vielen netten Menschen und ebenso vielen neuen Eindrücken machten wir uns mit gemischten Gefühlen auf den Heimweg.
Eines steht jedenfalls fest: Wir werden diese Woche nie vergessen und noch oft gerne daran zurückdenken!